24 STUNDEN IM BÜRO KANN AUCH SPASS MACHEN

MIT DER RICHTIGEN PLANUNG GELINGT DIE WORK-LIFE-BALANCE


Im Gespräch mit Jörg Leiermann, Projektplaner bei POPO

Im Büro zu Hause und überall auf der Welt im Büro: mit der richtigen Planung gelingt die Work-Life-Balance, findet Jörg Leiermann. Home-Office, Arbeiten von unterwegs oder auf dem Sofa im Büro, die digitale Technik bietet inzwischen ja viele Möglichkeiten, damit man nicht den ganzen Tag an seinem Schreibtisch verbringen muss. Der POPO-Projektplaner lebt das selbst vor und erklärt im Interview, wie flexibles Arbeiten rund um die Uhr Spaß macht – und was sein Motorrad damit zu tun hat.

 

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Jörg, ganz direkt gefragt: 24 Stunden im Büro zu sein ist doch ganz schön heftig? Wo bleibt da die Work-Life-Balance?

(Lacht) Ich glaube, dass Beruf, Familie, Freizeit und Hobby heute näher zusammengerückt sind. Durch die digitale Technik, angefangen bei E-Mail und Handy bis hin zu WhatsApp oder Cloud-Services für gemeinsames Arbeiten, können wir mobil von überall auf der Welt arbeiten. Für mich ist das eine große Freude. Es macht mir nichts aus zu sagen, ich bin von 8 bis 20 Uhr im Einsatz, denn ich habe ja immer die Wahl, wie ich reagiere. Ich kann ein Telefongespräch entweder annehmen oder die Mailbox sprechen lassen und auch auf eine Nachricht dann reagieren, wann es mir selbst passt.

Wann sollte man dich denn mit Arbeit in Ruhe lassen?

Ich persönlich freue mich darüber, wenn Kunden mich per E-Mail kontaktieren und eine Frage stellen. Weil ich nicht gerne früh schlafen gehe, habe ich auch nichts dagegen, abends noch ein bisschen zu arbeiten und vielleicht ein paar Mails zu beantworten. Dann kann ich auch guten Gewissens einmal tagsüber sagen, ich bin eine Stunde oder zwei nicht erreichbar. So sieht für mich eine Work-Life-Balance aus.

 

Aber das findet vielleicht nicht jeder Arbeitnehmer gut – und nicht in jedem Job geht das auch.

Das ist richtig. Ich bin viel unterwegs – bei Kundenterminen oder auf Baustellen - und lege große Strecken zurück. Deshalb ist es gut für mich, wenn ich mein Büro immer dabei habe. Ich bin da sicher „extremer“ als andere. Aber die Inspirationen, die ich dadurch bekomme, liefern immer wieder wichtige Impulse für die Arbeitsumgebung von Unternehmen. Inspirationen kommen durch Ausprobieren, Austauschen , Beobachten und sammeln von Erfahrungen.

Wie sieht für dich denn die ideale Arbeitsumgebung für so einen langen Arbeitstag aus?

Es ist wichtig, dass wir Räume flexibel nutzen können. Einen idealen Arbeitstag stelle ich mir ungefähr so vor: Während ich den Schreibtisch im Büro nicht nutze, klappe ich die Tischplatte einfach weg. Darunter steht dann ein Sofa, auf dem ich mit meinem Tablet oder Laptop sitzen kann. Ich kann die Beine hochlegen und den Blick auf die Stadt genießen, während ich Nachrichten beantworte, weiterleite, delegiere oder über mein neues Projekt nachdenke. Später nehme ich mir vielleicht ein Buch, weil ich noch mal etwas nachlesen will. Danach klappe ich diese Platte vielleicht wieder runter und bespreche per Videokonferenz ein Projekt mit einem Geschäftspartner.

 

Bevor ich nach Hause gehe, mache ich dann noch ein Workout im Fitnessstudio, das mir zur Verfügung steht, esse einen Happen im Bistro und fahre anschließend mit meinem E-Bike oder auf meinem Motorrad mit höchstem Vergnügen nach Hause. So erlebe ich ganz viele Dinge, die mich zufrieden machen, schon bei der Arbeit. Wenn mir das Büroumfeld das alles bietet, dann kann ich 24 Stunden im Büro Spaß haben. Zu Hause gehe ich mal eine Stunde raus, schaue vielleicht eine Nachrichtensendung, höre Musik oder entspanne einfach.

"Ich glaube, dass in Zukunft viele Menschen gar nicht den ganzen Tag an einem Standort bleiben. Deshalb müssen wir Büro-Szenarien schaffen, die 24 Stunden Spaß machen."

 

Wenn Arbeit im Home Office immer häufiger wird, hat das Auswirkungen auf die Einrichtung?

Ja, unsere Wohnung ist heute zeitweise unser Büro. Es kann deshalb ruhig mehr sein als der gute alte Küchentisch. Auch wer mobil arbeitet und sich ein paar Monate hier, ein paar Monate dort aufhält, braucht eine entsprechende Ausstattung. Es gibt tolle Ideen gerade für kleine Apartments. Smart ist es, multifunktionale Möbel einzusetzen. Damit der Schreibtisch mich nicht nur Platz kostet, lässt er sich von der Wand klappen. Aufgeklappt wird er dann zur Tischtennisplatte, sodass ich einen Freund zum Tischtennis einladen kann. Wir nennen das Living-Office.

Oder Möbel lassen sich für eine Besprechung nutzen, aber später kann ich mich auch gemütlich darauf entspannen – und bei Bedarf kann ein Freund darauf schlafen.

 

UNSERE KÖPFE SIND VOLLER IDEEN – WIR BERATEN SIE SEHR GERNE

Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 10 - 18 Uhr
Samstag 10 - 14 Uhr

 

Geht es da nur um Möbel oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle?

Räume, die sowohl zum Arbeiten als auch zum Wohnen genutzt werden, brauchen unterschiedliche Lichtszenarien. Das Licht lässt sich dann über eine App steuern. Wenn ich sage, ich gehe jetzt in den Living-Modus, drücke ich auf den Knopf, das Licht ändert sich, und schon sagt mein Gehirn: „Ahhhh, Feierabend!“

Besteht nicht die Gefahr, dass man zu viel Zeit bei der Arbeit verbringt? Was ist mit Hobbys?

Ich verbinde gerne Hobby und Beruf. Wenn ich zum Beispiel nach Hamburg zu einer Baustelle fahre, nehme ich das Motorrad. Dazu habe ich Lust, denn es macht mir Spaß. Dadurch hab ich für mich wieder Freizeit gewonnen. Hin muss ich sowieso, aber mit dem Motorrad empfinde ich es nicht als Stress oder als Arbeit, sondern als Vergnügen. So erlebe ich es auch bei Kundenterminen wie einem gemeinsamen Essen oder wenn wir zusammen mit Kunden eine Eröffnung feiern.

Welchen Vorteil haben flexible Arbeitszeiten?

Eine flexible Planung macht vieles leichter. Was nützt es mir, wenn ich sage, ich plane, nächste Woche am Freitag surfen zu gehen. Bis dahin will ich meine Arbeit geschafft haben, um 13 Uhr mache ich Feierabend. Aber nächste Woche Freitag ist dann vielleicht Sturm und es regnet oder der Verkehr staut sich auf der Autobahn. Dann bin ich frustriert. Besser wäre es, spontan zu entscheiden: Heute sind Wind und Wetter gut, die Straße ist frei. Ich kann es mir selbst einteilen und sagen: Jetzt fahre ich für zwei Stunden an den Strand und gehe surfen und komme morgen vielleicht gegen Mittag wieder ins Büro – oder arbeite von wo auch immer. Oder wenn schönes Wetter ist, bleibe ich im Campingbus oder in der Hütte – Hauptsache, ich habe eine stabile Internetverbindung.

"Wenn Unternehmen flexibles Arbeiten ermöglichen, sind Mitarbeiter ganz anders motiviert."

Und wenn Mitarbeiter nach der Arbeit lieber ganz abschalten möchten?

Es muss natürlich auch dafür Freiraum sein, dass man sich mal komplett rausnimmt und sich dann nur um Freunde, Familie oder Hobbys kümmert. Aber ich finde, das eine schließt das andere nicht aus. Deshalb ist es wichtig, dass wir Büros schaffen, in denen man diese Möglichkeiten hat. Ich glaube, das Büro der Zukunft hat vielleicht gar keine festen Schreibtische mehr.

POPO Objektplanung // Open Space Büro M-LAB

Ist das Büroumfeld auch ein Faktor für Bewerber?

Ein klares Ja. Vor allem in den letzten zehn Jahren ist das immer wichtiger geworden. Immer mehr Unternehmen sehen da einen klaren Bedarf. Denn Bewerber gehen bevorzugt zu Unternehmen, wenn ihnen die Büroräume und die Infrastruktur gefallen. Wenn dann auch die Arbeitszeiten passen, fällt die Entscheidung leichter. Im Wettbewerb um High-Potenzials kann das Büro einem Unternehmen einen Vorteil verschaffen. Viele Unternehmen nehmen diese Herausforderung an und schaffen ein entsprechendes Umfeld, damit Mitarbeiter Lust haben, 24 Stunden dort zu arbeiten – ganz überspitzt gesagt.

Was können Unternehmen tun, um ihren Mitarbeitern die Zeit im Büro angenehm zu machen?

Das fängt mit Farben, Formen, Teppichboden und Beleuchtung an. Dann geht es ums Mobiliar. Unternehmen können Lounge-Bereiche anbieten, in denen Mitarbeiter entspannt zusammenarbeiten können. Auch das Bistro bietet viel Spielraum zur Gestaltung.

Dazu stellen wir aber eine Bank und einen bequemen Stuhl. Wir gestalten ein Separee, in dem man sich ganz leger setzen kann. So haben Mitarbeiter die Wahl, können auch mal die Perspektive wechseln und gruppieren sich immer wieder neu. Das fördert den Austausch und die Innovationskraft.

POPO berät im Office-Bereich ja Unternehmen ...

Ja, aber wir verstehen uns da immer auch als Anwalt von Arbeitnehmern und versuchen das für den Arbeitnehmer gemeinsam mit dem Unternehmen wirtschaftlich umzusetzen – schließlich muss alles bezahlbar sein. Aber im Mittelpunkt stehen für uns die Menschen.

Durch gute Beratung, Planung und Umsetzung schaffen wir die Rahmenbedingungen dafür, dass Mitarbeiter effizient, gut und gerne arbeiten.

Wie berät POPO, wenn Mitarbeiter Vorbehalte haben und gern ihr kleines Büro behalten wollen?

Wir versuchen immer zu motivieren, nicht zu überreden. Wir veranstalten auch Workshops, um die beste Lösung zu finden, die später auch wirklich funktioniert. Dabei motivieren wir, damit Mitarbeiter sich auf diese Art zu arbeiten einlassen und dann eventuell diese tolle Erfahrung machen, wie ich sie beschrieben habe. Mitarbeiter arbeiten heute nicht nur an ihrem Schreibtisch, sondern auch zu Hause auf dem Sofa – oder im Café, ganz wie es eben passt. Für manche Branchen funktioniert das gut. Für sehr konzentrierte Stillarbeit, die in einem Open-Space-Büro  ja auch möglich sein sollte, planen wir mit Telefonboxen und Rückzugsarbeitsplätzen. Ein gutes Büro hat einfach verschiedene Arbeitsbereiche. Außerdem gibt es Bereiche zum Essen, zum Besprechen und zum konzentrierten Arbeiten. Ich bin davon überzeugt: Das offene Raumkonzept wird sich durchsetzen und ist die Zukunft der Büroarbeit.

Wir möchten das Büro neu denken und fit machen für die Arbeitsanforderungen der nächsten fünf bis zehn Jahre. Zu Beginn eines Projekts reden wir erst einmal ganz viel mit den Menschen, die es später dann auch betrifft. Mit unseren Entwürfen möchten wir die Mitarbeiter mitnehmen und sie so gedanklich auf neue Arbeitsumgebungen vorbereiten. Bis hin zur Frage: Benötigen wir in fünf Jahren überhaupt noch einen Schreibtisch?

> Fotos: Hersteller & POPO-Archiv > Illustration POPO TEAM: Mirco Kutscheidt

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